Skandinavien zu verlassen bedeutet, dass ich bereits einen großen Abschnitt auf dem European Connection Trail zurückgelegt habe. Nach 16 Tagen und insgesamt circa 2500 Kilometern auf meinem Gravelbike durch Norwegen, Finnland und Schweden setze ich nun mit der Fähre von Göteborg nach Frederikshavn in Dänemark über.

Finnland und Schweden bedeuten viel wilde, unberührte Natur aber eben auch kaum Menschen und Zivilisation. Nun wieder in Zentraleuropa angekommen zu sein, gibt mir ein ganz anderes Fahrgefühl. Deutlich mehr befestigte Radwege und aller paar Kilometer eine Ortschaft. Hier treffe ich fast täglich Fahrradreisende auf meiner Route und komme leichter ins Gespräch.
Die letzte Nacht vor meiner Fährfahrt konnte ich bei Robert (siehe Foto), circa 40 Kilometer nördlich von Göteborg, übernachten. Er erzählte mir viel über den schnelllebigen Wandel in Schweden. Wolkenkratzer entstehen, eine U-Bahn wird gebaut, die Preise gehen nach oben und viel Zuzug.

Was ist nun mein Fazit, nachdem ich mit den unterschiedlichsten Menschen aus Skandinavien gesprochen habe? Wie ist ihr Blick auf den Kontinent?
Im ersten Moment wissen es viele nicht, denn sie nehmen Europa nicht wirklich wahr. Bei längerem Nachdenken ist es oft das freie Reise und Arbeiten, was an Europa geschätzt wird. Erstaunlicherweise hat der Krieg in den spontanen Antworten der Befragten kaum eine Rolle gespielt.
Nur Alan aus Finnland, ein zugezogener Amerikaner, der mittlerweile die finnische Staatsbürgerschaft besitzt, hat mir erzählt, wie es sich in Finnland anfühlt und welche Auswirkungen der Krieg hat. So müssen alle großen Häuser einen Luftschutzbunker haben und viele Finnen diskutieren ausgiebig, gern auch in der Sauna, über die Situation an der langen Grenze zu Russland.
Ich bin gespannt wie mein Bikepacking Abenteuer auf dem European Connection Trail weiter geht. Bisher hab ich die meisten Nächte draußen, in Holzunterständen oder im Zelt geschlafen. Vier mal wurde ich eingeladen und zwei mal habe ich mir ein Zimmer gebucht.
Ingesamt hat es eine Woche lang geregnet und ja, ich gebe zu, mir war auch ziemlich oft kalt unterwegs. Was es für mich auf der Reise immer etwas leichter gemacht hat, sind die kleinen Ziele unterwegs, an denen ich mich orientiere. Da war die Einladung von Alan in Finnland oder Robert in Schweden, auf die ich mich gefreut habe. Aber auch die kleinen Begegnungen und Zwischenstops unterwegs, bei denen ich Gastfreundschaft erfahren durfte.

Als Nächstes Ziel steht nun Hamburg an, circa 600 Kilometer entfernt von Frederikshavn. In Hamburg wurde ich am 01.09. 16:30 Uhr in den Globetrotter Store eingeladen, um über meine Reise zu berichten und mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. Wer möchte kann mich ab 18:00 Uhr auch noch ein Stück Richtung Bremen begleiten. Hier gibt es mehr Infos zum Event. Ich freue mich auf euch!
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